Cf: Küche
Kurz nachdem ich das Bad verlassen hatte, führte mich mein Weg in die Küche zurück. Dort angekommen, ging ich zuerst zum Schrank, und holte Teller heraus. Diese platzierte ich auf dem Geschirrwagen, der in der Ecke der Küche stand. In den darauffolgenden Minuten legte ich noch Servietten und Besteck dazu. Danach folgten die Gläser. Weil ich nicht wusste, was Julian gerne trank, hatte ich mich für mehrere Gläser entschieden. Zufrieden und mit einem leisen Seufzen betrachtete ich den Geschirrwagen. War es auch nicht zu viel, was ich hier aufgefahren hatte? Hatte ich etwas vergessen? Ich würde es erst erfahren, wenn Julian hier wäre. Wieder folgte ein leicht nervöser Blick zur Küchenuhr. Leise sprach ich mir beruhigende Worte zu. Dann umfasste ich mit meinen Händen den Griff des Geschirrwagens und schob diesen in das geräumige Wohnzimmer.
Dort angekommen verbrachte ich die nächsten Minuten damit, den Tisch zu decken. Als sich alle Teller, das Besteck, die Servietten und die Gläser an ihrem Platz befanden, ging ich zum Wohnzimmerschrank, und holte die Kerzenständer heraus. Das letzte Mal waren sie vor einer gefühlten Ewigkeit zum Einsatz gekommen. Wenig später steckte ich die passenden Kerzen in die Ständer, und trat danach einige Schritte zurück, um mein Werk zu betrachten. Zufrieden seufzte ich auf. Jetzt fehlte nur noch eines. Oder besser gesagt, ein gewisser Jemand. Ich hatte meinen Gedanken gerade zu Ende gedacht, als ich das Geräusch des schweren Türklopfers an der Haustüre hörte. Ja, ich hatte zur Sicherheit auch eine Klingel anbringen lassen. Für den Fall, dass ich den Klopfer überhören würde. Ich blickte kurz auf meine Armbanduhr, und wusste sofort, dass es nur Julian sein konnte. Um ihn nicht all zu lange warten zu lassen, lief ich so schnell wie möglich zur Tür. Dort angekommen, holte ich kurz Luft, strich mir unnötigerweise die Klamotten glatt. Dann drehte ich den Schlüssel um, und öffnete die schwere Tür. Als ich Julian in seine blauen Augen blickte, blieb mir fast das Herz stehen. Er sah einfach umwerfend aus, wie er vor mir stand, und sein Gesicht von den Sonnenstrahlen, die auf meinen Eingangsbereich fielen, umrahmt wurde. Schnell schluckte ich einige Male, um ihm antworten zu können.
„Hey Julian. Schön, dass du hier bist. Gut schaust du aus.“ Ich machte eine kleine Pause, in der ich ihn anlächelte. Dass er gut aussah, war sehr untertrieben. Aber ich wollte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, und ihm entgegenschleudern, wie heiß er aussah. Wohlmöglich würde ich ihn damit verschrecken. Julian sollte sich wohl in meinem Haus, und in meiner Gesellschaft fühlen. Wir hatten uns lange nicht gesehen, und somit einiges nachzuholen. Deswegen wollte ich den Abend so neutral wie möglich verlaufen lassen. Damit Julian eintreten konnte, machte ich ihm etwas Platz. „Komm rein, fühl dich wie zu Hause. Das Wohnzimmer ist dort hinten.“ Mit einer Handbewegung wies ich in die entsprechende Richtung. Dabei ignorierte ich das schnelle Klopfen meines Herzens so gut es ging.
@Julian Dawson